Bericht aus dem Böblinger Bote vom 29.10.2023, Oliver Jacobi

Hier setzt sich Leon Egenter durch, doch insgesamt leistete sich die HSG Schönbuch viel zu viele Fehlwürfe – so blieb es bis zum Schluss eng. Foto: /Stefanie Schlecht

HSG Schönbuch muss bis zum Schluss zittern

Was für eine schwere Geburt: Bis zur letzten Sekunde mussten die Verbandsliga-Handballer der HSG Schönbuch zittern, ehe der hauchdünne 25:24 (12:10)-Erfolg über Schlusslicht SG Degmarn-Oedheim unter Dach und Fach war.

Ein sichtlich erleichterter HSG-Trainer Holger Breitenbacher musste hinterher kräftig durchschnaufen: „Ich bin sehr, sehr froh über den Sieg“, sagte er, „ob nun verdient oder nicht – was zählt, sind die beiden Punkte.“ Lange musste er zittern, denn kurz vor Schluss lag seine Mannschaft sogar mehrfach in Rückstand, doch am Ende reichte es zum knappen Erfolg. Nicht zuletzt dank Torjäger Janek Förch.

HSG geht erst spät erstmals in Führung

Vor den rund 150 Zuschauern im Weiler Sportzentrum wurde am Samstagabend mehr Handball gekämpft als Handball gespielt. Aber auch dies hatte seinen Reiz. Über eine Viertelstunde mussten sich die einheimischen Fans gedulden, bis ihr Team zum ersten Mal in Führung lag. „Defensiv war es eine gute Teamleistung“, meinte Breitenbacher, „aber vorne müssen wir noch viel effektiver werden.“

Wobei diese Kritik sicher nicht an die Adresse von Janek Förch ging. Der Torjäger hielt sein Team bis zum 7:7 mit sage und schreibe sechs Treffern, davon zwei Siebenmeter, im Spiel. Youngster Oliver Schmitt blieb es vorbehalten, von seiner angestammten Rechtsaußen-Position das 8:7 zu markieren. „Das hätte eigentlich etwas Sicherheit geben sollen“, fand Holger Breitenbacher, doch dann hielt bei seinem Team wieder der Schlendrian Einzug, und man brachte sich selbst mit Leichtsinnsfehlern immer wieder aus dem Konzept.

Zu viele Fehlwürfe im zweiten Durchgang

Erst nach dem 9:10-Rückstand lief es in den letzten vier Minuten vor der Pause einigermaßen nach Wunsch. Hinten rührte man den HSG-Beton an, und vorne wurden die Chancen eiskalt zum 12:10-Halbzeitstand genutzt. Auch nach Wiederbeginn schienen die Gastgeber „in einem Flow“ zu sein. Christoph Zegledi mit einem Doppelpack sorgte für das 14:10. Aber damit längst nicht für die Vorentscheidung.

„Danach standen wir uns selbst im Weg“, kritisierte Breitenbacher, „das waren einfach viel zu viele Fehlversuche im zweiten Abschnitt.“ Genau genommen deren 15. „So gelingt es natürlich nicht, die Weichen frühzeitig auf Sieg zu stellen.“ So hoffte der HSG-Trainer vergeblich auf die Vorentscheidung – im Gegenteil: Bald stand es 18:18 unentschieden und das Spiel auf des Messer Schneide. Nun waren gute Nerven gefragt, die Führung wogte hin und her. Weiterhin leistete sich die Schönbuch-Sieben zu viele Fahrkarten. Entweder wurde überhastet oder unüberlegt abgeschlossen.

Gäste führen bis kurz vor Ende

Sechs Minuten vor Ultimo bekamen die wackeren Gäste sogar leicht Oberwasser, führten vom 22:21 bis zum 24:23 stets mit einem Tor. Diese Schlussphase war dann an Spannung kaum zu überbieten – mit dem besseren Ende für die HSG Schönbuch. Nicht nur Torhüter Dominik Koch lief nun zur Höchstform auf, sondern auch Janek Förch. Ihm gelangen die letzten vier HSG-Treffer, darunter der Doppelpack zum 25:24-Sieg.

„Wir hatten es nicht verdient zu verlieren“, stellte der HSG-Trainer hinterher fest. Und verdient zu gewinnen? „Nun ja, ein Remis wäre vielleicht gerecht gewesen.“ Doch natürlich wollte sich Holger Breitenbacher nicht beschweren, diese zwei ganz wichtigen Punkte auf dem Konto zu haben.

HSG Schönbuch: Küchler, Koch, Sommer, Wolf (1), Zegledi (3), Förch (13/davon 6 Siebenmeter), Großhans, Gauß, Gfrörer (1), Marks (1), Schmitt (3), Schmid (1), Wagner (1), Egenter (1).