Bericht aus dem Böblinger Bote vom 20.02.2023, Kevin Schuon

Einige schier unglaubliche Paraden gezeigt: Matze Twardon hielt die HSG Schönbuch lange Zeit im Spiel. Foto: Kevin Schuon

Bei der HSG Schönbuch ist es nicht fünf vor, sondern Punkt zwölf

Die Handballer der HSG Schönbuch haben sich zu viele haarsträubende Fehler geleistet und das wichtige Verbandsligaspiel gegen die TSF Ditzingen mit 25:30 verloren. Der Abstiegskampf verschärft sich.

Die Verbandsliga-Handballer der HSG Schönbuch haben das Schlüsselspiel gegen die TSF Ditzingen mit 25:30 verloren. Jetzt hat endgültig die Stunde der Wahrheit geschlagen. Im Kampf um den Klassenerhalt sei nicht mehr fünf vor zwölf, betonte Trainer Holger Breitenbacher. „Es ist jetzt Punkt zwölf. Da müssen wir nicht drumrumreden.“

Der Coach hatte die beiden Heimpartien innerhalb von sieben Tagen als Endspiele ausgerufen. „Weil ich solche lieber zu Hause gegen Mannschaften auf Augenhöhe bestreite als auswärts bei den Spitzenteams“, erklärte er. Mit zwei Siegen wäre die Schönbuch-Truppe wohl aus dem Gröbsten raus gewesen. Jetzt ist ein Sieg am Samstag gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen für Breitenbacher Pflicht. „Dafür muss jedoch von jedem einzelnen mehr kommen“, betonte er. „So kann man nicht auftreten.“

Mit einer solchen Leistung wie gegen Ditzingen wird es für das Team erneut schwer, Zählbares einzufahren. „So können wir kein Team in dieser Liga schlagen“, nahm Holger Breitenbacher kein Blatt vor den Mund. Er weiß, dass seine Mannschaft es auch besser kann. „Wenn wir das abrufen, was uns stark macht, dann können wir auch jeden Gegner schlagen.“ Das hat die HSG in dieser Spielzeit auch schon bewiesen. „Im Moment machen wir uns aber selbst das Leben schwer.“

Ballverlust reiht sich an Ballverlust

Unter dem Strich waren es wieder einmal zu viele haarsträubende Fehler, die sich die Mannschaft in der Offensive geleistet hat. Da reihte sich zeitweise Ballverlust an Ballverlust, dazu kamen etliche Fehlwürfe und die Defensive war zu löchrig. Die Gäste kamen zu häufig zum Abschluss, erzielten viele leichte Tore. Und nicht nur das. „Wir haben auch kein Tempo ins Spiel bekommen“, sagte Breitenbacher.

Noch mehr als eine stabile Defensive vermisste der Coach in der ersten Hälfte die Leidenschaft. Manchmal habe er sich gefragt, ob das überhaupt seine Mannschaft ist, die da auf der Platte stand. Weil jedoch auch die TSF nicht gerade vor Spielfreude strotzten, betrug ihr Vorsprung zur Pause nur 15:13. Auch nach Wiederanpfiff blieb das Duell, auch dank starker Torhüter, lange offen. Matze Twardon hielt das Schönbuch-Team mit nahezu sensationellen Paraden im Spiel.

So war die HSG beim 22:23 plötzlich wieder dran. Janek Förch scheiterte am Pfosten. 60 Sekunden und einige Fehler später stand es 22:26 – das war’s. „Ich bin wahnsinnig enttäuscht“, sagte Holger Breitenbacher, der in leere Gesichter und auf hängende Köpfe seiner Spieler blickte.

HSG Schönbuch: Brösamle, Twardon; Sommer, Wolf (3), Zegledi (1), Förch (8/davon 3 Siebenmeter), Großhans, Krüger, Gauß, Gfrörer (1), Marks (5/3), Schmitt (4), Horn, Egenter (1).