Bericht aus dem Böblinger Bote vom 26.02.2023, Vanessa Frey

Siegestänzchen bei den BöSis: Auch das Rückspiel gegen die HSG Schönbuch entschieden sie für sich. Foto: Marco Iker

HSG Böblingen/Sindelfingen lässt der HSG Schönbuch keine Chance

Dank einer durchweg guten Leistung gewinnt die HSG Böblingen/Sindelfingen bei der HSG Schönbuch deutlich mit 33:25 (17:13). Nach Jahren ohne Derby-Erfolg war es bereits der zweite Sieg im prestigeträchtigen Lokalduell in diesem Jahr.

Jahrelange konnte die HSG Böblingen/Sindelfingen die Handball-Derbys gegen die HSG Schönbuch nicht gewinnen. In dieser Saison klappte es beim deutlichen 33:25-Auswärtserfolg sogar schon zum zweiten Mal. Bis auf die Anfangsphase dominierten die BöSis in allen Belangen. Die Gastgeber machten erneut zu viele Fehler und gingen nach Ansicht von Holger Breitenbacher völlig verdient als Verlierer vom Platz ging. „Da gibt es nichts schönzureden“, war der Coach ehrlich. „Uns hat über weite Teile die Routine gefehlt, diese war auf der anderen Seite deutlich zu erkennen.“

Zu Beginn wurde den knapp 450 Zuschauer in der Schönbuchsporthalle ein Duell auf Augenhöhe geboten. Christoph Zegledi und Janek Förch erzielten für die Gastgeber das 2:0. Im Anschluss berappelte sich die Auswärts-HSG und glich in Unterzahl durch Urs Bonhage zum 3:3 aus. Böblingen/Sindelfingen ließ sich von der hitzigen Atmosphäre nicht anstecken, eroberte die Führung und gab sie nicht mehr her.

Viele Unterbrechungen und Zeitstrafen

„Der Spielverlauf war von vielen Unterbrechungen und Zeitstrafen geprägt, damit sind wir besser zurechtgekommen als der Gegner“, erkannte BöSi-Trainer Ingo Krämer. „Wir haben über starke Abwehraktionen immer wieder Ballgewinne forciert und sind über ein gutes Tempo zu Toren gekommen.“ So geschehen als der bärenstarke Dominic Horsch im Alleingang auf 16:10 für die Gäste erhöhte. Deren kleine Schwächephase ermöglichte es den Hausherren, mit dem Pausenpfiff auf 13:17 ranzukommen. „Zwar ein ungünstiger Moment, aber davon haben wir uns nicht aus dem Konzept bringen lassen“, meinte Krämer.

Nach Wiederanpfiff verkürzte die Schönbuch-Sieben auf 18:20 durch Rückraum-Shooter Janek Förch, mit 13 Treffern bester Torschütze der Partie. Der Knackpunkt aus Sicht der Heim-HSG war, als die BöSis eine doppelte Unterzahl für sich entschieden und im Anschluss mit einem 7:0-Lauf auf 30:20 erhöhten. „Wir hatten erneut zu viele technische Fehler und Fehlwürfe in unserem Spiel“, konstatierte Holger Breitenbacher. „Zudem haben wir auch keine richtigen Mittel gefunden, um uns überhaupt zurückzukämpfen.“ Gleichzeitig fehlte mit Julian Krüger, der sich Mitte der zweiten Hälfte am Knie verletzte, eine wichtige Alternative im Rückraum.

BöSis rangieren jetzt auf einem souveränen sechsten Platz

Bis zum Schlusspfiff betrieben die Schönbucher lediglich noch Ergebniskosmetik. Der deutliche 33:25-Auswärtserfolg wurde dann von Böblingen/Sindelfingen ausgelassen gefeiert. „Ein absolut verdienter Sieg für uns, der auch noch höher hätte ausfallen können“, freute sich Ingo Krämer. Durch den Derbysieg hat sein Team das Punktekonto auf 16:16 ausgeglichen und steht auf einem soliden sechsten Platz. „Wenn wir weiter so souverän auftreten, werden wir weitere Zähler holen“, ist sich der Coach sicher.

Sein Gegenüber steckt mit seiner Mannschaft hingegen weiter im Kampf um den Klassenerhalt fest. Einen Punkt Vorsprung hat die HSG Schönbuch derzeit noch auf den vermeintlich ersten Abstiegsplatz. „Es ist sehr schwer im Moment, man spürt die große Verunsicherung“, räumt Breitenbacher ein und fordert: „Wir müssen einfach den Mund abwischen und weitermachen, auch wenn es nach so einer deutlichen Niederlage im Lokalderby doppelt so schwer ist.“

HSG Schönbuch: Brösamle, Küchler; Förch (13/davon 4 Siebenmeter), Egenter (4), Zegledi (2), Wolf (2), Schmitt (1), Krüger (1), Großhans (1), Gfrörer (1), Sommer, Marks, Horn, Gauß.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Root; Horsch (8), Bonhage (7), Spitzl (4/4), Degel (4), Petri (3), Schwab (2), Raff (2), Heinkele (2), Dörner (1), Richter, Krämer, Erik Baumann.