Bericht aus dem Böblinger Bote vom 03.04.2023, Vanessa Frey
Janek Förch erzielt sieben Tore für die HSG Schönbuch – an der klaren Niederlage seines Teams ändert dies aber nichts. Foto: Eibner/Sandy Dinkelacker
Der kommende Meister ist für die HSG Schönbuch eine Nummer zu groß
Die HSG Schönbuch kommt beim designierten Meister Bietigheim unter die Räder. Für die Mannschaft von Trainer Holger Breitenbacher setzte es im letzten Auswärtsspiel der Saison in der Handball-Verbandsliga eine herbe 24:41-Klatsche (12:22).
Die Verbandsliga-Handballer der HSG Schönbuch sind als krasser Außenseiter zur letzten Auswärtspartie der Saison bei der SG BBM Bietigheim II gefahren. Beim designierten Meister musste der abstiegsbedrohte Tabellenzehnte schlussendlich eine deutliche 24:41-Niederlage hinnehmen – und konnte lediglich in den Anfangsminuten mit dem Ligaprimus in der Viadukthalle Schritt halten.
„Die Tabellensituation hat sich absolut in diesem Spiel widergespiegelt“, war für HSG-Coach Holger Breitenbacher die saftige Auswärtsniederlage schnell erklärt, „die SG BBM ist ihrer Favoritenrolle voll gerecht geworden und wir haben gleichzeitig keine gute Leistung gezeigt.“
Personelle Probleme bei der HSG
Zudem waren die Schönbucher mit einem dezimierten Kader angetreten, was aber laut Holger Breitenbacher nicht als Ausrede gelten darf. „Trotz der vielen Ausfälle durch Krankheiten oder Verletzungen müssen wir uns besser präsentieren“, fordert der ehemalige Bundesligaspieler ein anderes Auftreten von seinen Mannen, „die SG hat von Anfang an Vollgas geben, da konnten wir nicht lange mithalten.“
Der 2:2-Ausgleichtreffer von Tim Großmann in der zweiten Minute sollte der letzte in der Partie überhaupt bleiben. In Folge hatten die Gastgeber den Spielstand binnen zehn Spielminuten zum 10:5 nach oben geschraubt. Bis zu Halbzeit wuchs dieser Rückstand aus Sicht der HSG Schönbuch gar auf zehn Tore zum 12:22 an.
Auch nach dem Wiederanpfiff gelang den Gästen in allen Phasen des Spiels weiterhin sehr wenig, was die Bundesliga-Reserve effektiv zu nutzen wusste. Beim Stand von 13:29 (37. Minute) versuchte Holger Breitenbacher noch mit einer Auszeit dem drohenden Debakel entgegenzuwirken, doch die Bietigheimer zogen weiterhin konsequent ihren Plan durch. „Sie waren uns einfach in allen Belangen überlegen“, so Breitenbacher über die Qualitäten der Gastgeber, denen seine HSG auch in den Schlussminuten nichts mehr entgegenzusetzen hatte. „Sie werden sich auch die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Sonst müssten sie an den letzten drei Spieltagen noch sechs Punkte liegen lassen – und das kann ich mir wahrlich nicht vorstellen“, ist sich Breitenbacher sicher.
Abstiegsfinale am 15. April
Mit der deutlichen 24:41-Niederlage im Gepäck machten sich die Schönbucher anschließend auf die Heimreise. Durch den Sieg des Vorletzten Kornwestheim II am Samstag über Oppenweiler läuft nun alles auf ein spannendes Saisonfinale hinaus. Denn am letzten Spieltag der HSG Schönbuch treffen die beiden abstiegsbedrohten Mannschaften am 15. April in der Schönbuchsporthalle direkt aufeinander.
Weiterhin ist immer noch nicht klar, wie viele Absteiger es aus der Verbandsliga geben wird. „Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden“, unterstreicht Holger Breitenbacher, „wir müssen dieses Spiel gewinnen, um den zehnten Platz und damit vielleicht die Liga zu halten.“
HSG Schönbuch: Max Brösamle (Tor); Philipp Gauß (8), Janek Förch (7), Roland Großhans (3), Thomas Sommer (2), Jan Marks (2), Tim Großmann (1), Leon Egenter (1), Christoph Zegledi, Paul Wagner.
