Bericht aus dem Böblinger Bote vom 05.03.2023, Vanessa Frey
Timo Wolf (li.) und die HSG Schönbuch können sich im Abstiegskampf der Verbandsliga zu selten entscheidend durchsetzen. Foto: K. Schuon
Handball-Verbandsliga Für die HSG Schönbuch gibt’s beim Tabellenzweiten nichts zu holen
Die HSG Schönbuch kassiert eine deutliche 31:40-Niederlage bei der SG Weinstadt – und rutscht in der Tabelle der Handball-Verbandsliga weiter ab. Das Team befindet sich nun in akuter Abstiegsnot.
Der Abstiegskampf der Verbandsliga-Handballer der HSG Schönbuch verschärft sich immer mehr. Nach der klaren 31:40-Auswärtsschlappe bei der SG Weinstadt und einem gleichzeitigen Erfolg der TSF Ditzingen ist die Mannschaft von Trainer Holger Breitenbacher auf Rang zehn in der Tabelle abgerutscht. Stand heute könnte es der vermeintlich erste Abstiegsplatz sein, was abhängig davon ist, wie viele württembergische Absteiger von oben runterkommen.
So war das Gastspiel für Holger Breitenbacher in seiner Heimat sportlich, zumindest in der ersten Hälfte, komplett zum Vergessen. „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die uns in allen Belangen überlegen war“, ist der HSG-Coach ehrlich, „die Messe war für uns sehr schnell gelesen.“
Ein 4:0-Lauf für Weinstadt
Lediglich in den ersten zehn Minuten konnten die Schönbucher in der Sporthalle in Weinstadt-Beutelsbach mit dem Zweiten mithalten. Vor knapp 200 Zuschauern schraubte ein 4:0-Lauf der Gastgeber den Spielstand aber innerhalb weniger Minuten auf 10:4 nach oben. „Wir haben den Gegner wieder zu ganz einfachen Toren eingeladen“, ärgert sich Breitenbacher über „allein acht technische Fehler in den ersten 30 Minuten, von denen sieben zu Gegentoren geführt haben. So kann man kein Spiel gewinnen.“
Die SG Weinstadt bestrafte jeden Makel im Spiel der HSG gnadenlos. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff erhöhten die Remstaler erstmals auf eine Zehn-Tore-Führung zum 20:10 durch Sascha Wilhelm. Ein Doppelschlag von Daniel Gfrörer und Jan Marks markierte im Anschluss den 21:12-Halbzeitstand. „Unser Selbstvertrauen war dadurch natürlich im Keller“, konstatiert Breitenbacher, der in der Kabine versuchte, seine Mannen neu aufzubauen.
Die Schönbuch-Sieben lief fortan stetig einem Zehn-Tore-Rückstand hinterher. In der 42. Minute war dieser dann gar auf zwölf Tore zum 32:20-Zwischenstand angewachsen. „Dennoch haben wir unsere Fehleranzahl minimiert“, war Breitenbacher teils doch zufrieden, „insgesamt haben wir uns in der zweiten Hälfte besser präsentiert.“ Doch die Hypothek aus den ersten 30 Minuten war schlicht zu hoch. Zum Schluss konnte Oliver Schmitt nur noch zum 31:40-Endstand verkürzen. „Aktuell wird es immer schwerer für uns“, meint Breitenbacher mit einem Blick auf die prekäre Tabellensituation, „meine Spieler wissen, woran es liegt, können aber kein neues Selbstvertrauen tanken.“ Nächstes Wochenende geht es zu Hause um überlebenswichtige Punkte gegen den Sechsten aus Altensteig.
HSG Schönbuch: Brösamle, Küchler (Tor); Förch (7/ davon 1 Siebenmeter), Gauß (6), Marks (5), Wagner (3), Gfrörer (3), Schmitt (2), Horn (2), Zegledi (1), Wolf (1), Krüger (1), Großhans, Egenter.